"Ich und Kommunikation" hiess mein Workshop Angebot.
Kurz vor dem Start fiel mir auf, dass ich zu wenig Kaffeekapseln im Büro habe. So rief ich meinen Mann an und meinte knapp: "Hast du Zeit, schnell bei mir im Büro vorbeizukommen und von zu Hause Kaffee mitzubringen? 2 grüne und 3 schwarze. Danke! Mein Kurs startet in 15 Minuten". Kurz vor Workshop Start stand mein Mann im Türrahmen. Die Teilnehmenden waren schon alle im Raum, es ging gleich los. Seine Hände waren leer! Ich schaute ihn fragend an. Er griff in die Jackentasche und holte 2 grüne Kapseln und 3 schwarze Kapseln raus. Mein Gesichtsausdruck muss Bände gesprochen haben (so wurde mir nachher mitgeteilt). Denn ich hatte 2 grüne und 3 schwarze Kapsel-PACKUNGEN erwartet. Mein Mann meinte trocken: "Ich habe genau das mitgebracht, was du von mir verlangt hast". Die Workshop Teilnehmenden dachten im ersten Moment, dass dies extra von uns für den Workshop einstudiert, war... Nein, das ist unser Alltag!
Und ja, auch erhöht wahrnehmende Personen, "müssen" immer wieder an ihrer Kommunikation "arbeiten". Auch wenn wir viel wahrnehmen und vielleicht auch manchmal meinen oder annehmen, dass wir Gedanken lesen/hören können... :) Ganz so einfach ist es nicht!
Diese Geschichte ist der "running gag" in unserer Beziehung. Vor allem, wenn wir mal wieder völlig andere Dinge verstanden haben...So trinken wir weiter Kaffee und feilen an unserer Kommunikationsfähigkeit rum.
2010 waren wir einige Wochen als Familie mit einem Camper in Neuseeland unterwegs. Schnell wurde uns Eltern bewusst, dass wir mit unserem hochsensitiven Sohn mindestens 2 Nächte am gleichen Ort übernachten müssen, damit er nicht in eine Art Überforderung kommt. Immer wieder Neues, sich orientieren können, irgendwie ein wenig zur Ruhe kommen. Sozusagen Abenteuer in verdaubaren Portionen!!! Wir lernten schnell, was er benötigt, damit wir ALLE drei unseren Sabbatical geniessen können: Nicht zu viele Wechsel, lieber mal eine Nacht länger an einem Ort bleiben, genügend Pausen einbauen, den Tag mit ihm vorbesprechen, sodass er eine Art Rahmen hat, abends Ruhephasen und Zeit einplanen, um das Erlebte zu verarbeiten. Und noch vieles mehr.
Mein Mann und ich sind im Moment mit unserem VW-Bus auf Sardinien unterwegs. Unser Sohn ist nicht dabei, dafür unsere hochsensitive Hündin… Dr. Maya Bräm, europäisch diplomierte Verhaltenstierärztin, konnte mit ihrem Team nachweisen, dass es bei Hunden ein ähnliches Persönlichkeitsmerkmal wie bei den Menschen gibt. „Canine Sensory Processing Sensitivity (cSPS)“ nennt sich das. Bei unserer Hündin zeigt sich das cSPS zum Beispiel in neuen Situationen. Meistens bleibt sie dann stehen, hebt den Kopf in die Luft, scheint genau hinzuhören und zu riechen, nimmt alle Informationen auf und entscheidet bzw. handelt dann.
So sind wir also wieder unterwegs und merken, dass unsere hochsensitive Hündin ähnliche Bedürfnisse wie unser Sohn hat... Vor allem abends: Ruhephasen und Zeit einbauen, um das Erlebte zu verarbeiten. Dies möglichst in einem geschützten Rahmen, ohne zu viel Aufregung und/oder andere Hunde. Sonst reagiert sie sehr schnell genervt und man sieht ihr regelrecht an, dass sie es anstrengend findet und sich nach Rückzug und Ruhe sehnt.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das lesen?
„Hallo, geht es noch? Was die für ihren Sohn, vor allem für ihren Hund so alles machen!“ oder „Wow, was für großartige Erkenntnisse. Darüber habe ich gar nie nachgedacht!“ oder „Solche Ruhe- und Verarbeitungsphasen hätten mir als Kind (oder heute?) auch gutgetan“ oder?
Jetzt ist es nicht so, dass wir ständig in den Ferien oder unterwegs sind. Wie zeigt sich dieses Bedürfnis nach Ruhe- und Verarbeitungsphasen im Arbeitsalltag? Rückblickend ist mir klar, warum ich mich u.a. selbständig gemacht habe. Ich und mein Nervensystem würden diesen durchgetakteten Arbeitsalltag – wie ich ihn oft in meinen Coachings beschrieben bekomme – gar nicht mehr aushalten. Ist es gesund und förderlich von einer Sitzung/Termin zum nächsten zu hetzen? Wo bleibt da der Raum und Zeit, das Erlebte, das Besprochene, das Gehörte zu verarbeiten? Geschweige denn, wo bleibt die Zeit, sich Gedanken zu machen? Wo bleibt der Raum für Inspiration und neue Ideen?
Das Positive an dieser ganzen Geschichte: Dank unserem Sohn UND dank unserer Hündin, halten wir die Ruhe- und Verarbeitungsphasen wieder viel mehr ein.
Für den Juni wünsche ich Ihnen viele kleine bewusste Pausen & ganz viel FREUDE
„Manche Menschen fühlen den Regen, andere werden nur nass.“ Bob Marley
Es war einmal...
... eine Frau, die sich Anfang 40 mit den Themen Business-Coaching, Standortbestimmung und Karriere-Navigation selbständig machte. Sie kam abends jeweils begeistert von ihrer Arbeit nach Hause und freute sich, dass sie ihre Berufung gefunden hatte. Privat wurde sie in diesen Jahren immer mehr und immer wieder mit dem Thema „erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit“ konfrontiert. Ihr Sohn nahm so viel wahr – auf allen Sinnesebenen, vor allem visuell. Ihm fiel einfach ALLES auf! Viele Dinge, die andere nicht sahen. So konnte er z.B. innert Sekunden erkennen, wie viele Kois in diesem Teich schwimmen und ob es das nächste Mal die gleichen Fische waren, die sich zeigten...
Die Frau war damit regelmässig ziemlich überfordert und bildete sich schliesslich aus ihrer Not heraus, intensiv zum Thema „erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit“ weiter. Es liess ihr keine Ruhe! Sie wollte unbedingt herausfinden, wie sich diese „erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit“ im Business zeigt und wie die Menschen diese Fähigkeit in der Arbeitswelt nutzen können.
So entstand Anfang 2021 www.einzigartig-hochsensitiv.ch und die Frau hatte plötzlich 2 verschiedene Standbeine. Trotzdem war sie noch nicht ganz zufrieden - es fühlte sich einfach noch nicht rund an... Als sie Anfang September angefragt wurde, ob sie einen Artikel zum Thema „erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit“ in der Spezialausgabe Top100 von seminar.inside veröffentlichen möchte, zögerte sie nicht lange. Sie war sich sicher, dass der Zeitpunkt gekommen war, ihre beiden Standbeine zusammen zu führen. So entstand der Beitrag „Erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit als Unternehmensressource erkennen und leben“. Haben Sie gewusst, dass die meisten Top-Performer und Top-Leader gemäss neuester Forschung eines gemeinsam haben: Sie sind Vantage-Sensitive (vantage: Vorteil), somit über eine vorteilhafte erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit verfügen. Neugierig? Den Artikel finden Sie als PDF-Datei unter https://www.einzigartig-hochsensitiv.ch/links/
Und wenn Sie Lust auf MEHR haben, dann können Sie unter www.typentest.com mit nur acht wissenschaftlichen Fragen herausfinden, welcher Sensitivitätstyp Ihnen entspricht und über welches Wahrnehmungsfähigkeits-Potenzial Sie verfügen.
Herzliche Mehrblick-Grüsse und viel Freude auf Ihrer Entdeckungsreise rund ums Thema "erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit"
Sacha Furrer Zoller
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